Halli hallo,
nach langer Zeit gibts endlich mal
wieder ein Lebenszeichen und ein Reisebericht von uns!
Als wir die Suedinsel Anfang Januar
verlassen haben, war es ziemlich stuermisch und auf der Faehre hats
ganz schoen geschaukelt. Seekrank sind wir aber zum Glueck nicht
geworden :) Es war schon ein komisches Gefuehl, die grandiose
Suedinsel wieder zu verlassen, aber schliesslich mussten wir uns auf
der Nordinsel auf Arbeitssuche begeben. Nach ca. 3,5 Stunden auf der
Faehre sind wir schliesslich in Wellington angekommen. Diesmal machte
die Stadt ihrem Spitznamen "Windy Welly" alle Ehre, denn es
stuermte nur so durch die Strassen und entlang der Hafenpromenade.
Obwohl wir das Nationalmuseum Te Papa schon mehrfach besucht haben,
mussten wir diesem nochmal einen Besuch abstatten. Der Grund dafuer
ist auf dem Foto zu sehen: in der Eingangshalle befinden sich die 3
Trolle aus dem Film "Der Hobbit"!
Natuerlich sind die 3 kraeftigen Kerle
auch in Lebensgroesse dargestellt und ich konnte es mir nicht nehmen
lassen, sie ordentlich zu begruessen :) Da sie sich nicht bewegen
koennen, sind sie auch nicht ganz so furchterregend wie im Film ;)
Da es in Wellington nicht gerade so
tolle Uebernachtungsplaetze gibt, sind wir am gleichen tag weiter
geduest. Unser Ziel: Cape Palliser, das Suedkap der Nordinsel. Auf
dem Weg dahin sind wir zuerst durch wundervoll saftig gruene
Huegellandschaft gefahren, waehrend uns ein wenig spaeter am Ufer
eines grossen Sees eine Gegend erwartete, die ein wenig wie
afrikanische Savanne wirkte. Wieder am Meer angekommen, schlaengelte
sich die Strasse stets am Ufer entlang und wurde an einigen stellen
von grossen, sehr poroesen Kalkstein-Felswaenden eingegrenzt.
Als sich die Berge wieder ein wenig von
der Kueste zurueck zogen, fuhren wir durch eine steppengleiche
Kuestenlandschaft mit vielen schwarzen vulkanischen Felsen und einer
tollen Aussicht auf den weiss-rot gestreiften Leuchtturm am Ende der
Strasse. Um dort hinauf zu kommen, gabs ne ziemich steile Treppe mit
jeder Menge Stufen zu ueberwinden, aber die Aussicht war
wunderschoen!
Die Felsen am Meeresufer gleich in der
Naehe des Leuchtturms waren mit einer grossen Kolonie von Robben
besiedelt. Diesmal hatten wir richtig viel Glueck, denn in der
Kolonie befanden sich viele kleine Babyrobben. Ganz vorsichtig
pirschten wir uns so nah es ging heran und haben beobachtet, wie sich
die Kleinen auf den Steinen herum waelzten :) Es war so suess
anzuschauen!
Natuerlich muessen wir euch deshalb
auch gleich 2 Fotos davon zeigen ;) Jojo hat auch ein Video vom
Getuemmel gemacht, was wir hoffentlich auch noch online stellen
koennen.
Eigentlich hatten wir uns am spaeten
Nachmittag schon wieder auf den Rueckweg gemacht, um einen Zeltplatz
anzusteuern, aber in einem winzigen Fischerdorf entdeckten wir eine
Wiese direkt am Strand, auf der wir unser Zelt aufschlagen konnten.
Waehrend der Fahrt dahin, haben wir das tollste Haus ueberhaupt
entdeckt :) Wie cool ist das denn, ein Smiley-Haus :D
In der Nacht hatten wir seit langer
Zeit mal wieder die Gelegenheit den Sternenhimmel zu beobachten. In
dem kleinen Fischerdorf gabs kaum stoerende Lichtquellen und jegliche
weiter Besiedlung war weit weit. Der suedliche Sternenhimmel ist
schon wirklich faszinierend!
Es ist unglaublich, wie viele Sterne
man mitten in der nacht sehen kann. Besonders in der Milchstrasse
wimmelt es nur so von leuchtenden Punkten! Da kann man ohne Probleme
die ganze Nacht mit Staunen verbringen!
Obwohl die Sonne unheimlich brannte,
wollten wir uns die Chance nicht entgehen lassen, zu den Putongiroa
Pinnacles zu wandern. Um dahin zu gelangen liefen wir durch ein
ausgetrocknetes Flussbett und in vielen grossen Steinen befanden sich
fossile Muscheln.
Schneller als gedacht erreichten wir
die Bergformationen. Wie Orgelpfeifen schossen die Felstuerme aus dem
Boden. Ueber viele Jahrhunderte hinweg wurden die Felsen vom Regen
ausgespuelt.
Auf diesem Foto sieht man in etwa, wie
hoch diese Felsformationen waren. Genau genommen sah das Gestein
einfach nur aus wie grauer, trocken gewordener Matsch mit vielen
Steinen darin eingelagert. Kein Wunder, dass der Regen es ziemlich
leicht hat, die Felsen auszuspuelen!
Insgesamt haben sich dort mehrere
schmale Felsspalten (aehnlich wie Canyons) gebildet, durch die man
laufen kann, um die Felsen zu erkunden. Irgendwie mulmig war das
schon, denn das ganze sah so furchtbar poroes aus, dass wir den
Eindruck hatten, jeden Moment wuerde sich dort irgendwo Geroell
loesen.
Vielleicht kommen euch ja die Bilder
ein wenig bekannt vor, bzw. habt ihrs schon erkannt: Auch dieser Ort
wurde als Drehort fuer die Herr Der Ringe Trilogie verwendet. Im
dritten Teil reitet Aragorn mit Legolas und Gimli durch die
Fels-Spalten, um in einer Hoehle die Geister zur Hilfe im Kampf gegen
Sauron aufzufordern. Naja, Geister haben wir keine entdeckt ;)
Bis demnaechst,
Jojo und Anne