Donnerstag, 21. Februar 2013

Von dicken Trollen, winzigen Robbenbabys und spitzen Felsen

Halli hallo,

nach langer Zeit gibts endlich mal wieder ein Lebenszeichen und ein Reisebericht von uns!


Als wir die Suedinsel Anfang Januar verlassen haben, war es ziemlich stuermisch und auf der Faehre hats ganz schoen geschaukelt. Seekrank sind wir aber zum Glueck nicht geworden :) Es war schon ein komisches Gefuehl, die grandiose Suedinsel wieder zu verlassen, aber schliesslich mussten wir uns auf der Nordinsel auf Arbeitssuche begeben. Nach ca. 3,5 Stunden auf der Faehre sind wir schliesslich in Wellington angekommen. Diesmal machte die Stadt ihrem Spitznamen "Windy Welly" alle Ehre, denn es stuermte nur so durch die Strassen und entlang der Hafenpromenade. Obwohl wir das Nationalmuseum Te Papa schon mehrfach besucht haben, mussten wir diesem nochmal einen Besuch abstatten. Der Grund dafuer ist auf dem Foto zu sehen: in der Eingangshalle befinden sich die 3 Trolle aus dem Film "Der Hobbit"!

Natuerlich sind die 3 kraeftigen Kerle auch in Lebensgroesse dargestellt und ich konnte es mir nicht nehmen lassen, sie ordentlich zu begruessen :) Da sie sich nicht bewegen koennen, sind sie auch nicht ganz so furchterregend wie im Film ;)

Da es in Wellington nicht gerade so tolle Uebernachtungsplaetze gibt, sind wir am gleichen tag weiter geduest. Unser Ziel: Cape Palliser, das Suedkap der Nordinsel. Auf dem Weg dahin sind wir zuerst durch wundervoll saftig gruene Huegellandschaft gefahren, waehrend uns ein wenig spaeter am Ufer eines grossen Sees eine Gegend erwartete, die ein wenig wie afrikanische Savanne wirkte. Wieder am Meer angekommen, schlaengelte sich die Strasse stets am Ufer entlang und wurde an einigen stellen von grossen, sehr poroesen Kalkstein-Felswaenden eingegrenzt.

Als sich die Berge wieder ein wenig von der Kueste zurueck zogen, fuhren wir durch eine steppengleiche Kuestenlandschaft mit vielen schwarzen vulkanischen Felsen und einer tollen Aussicht auf den weiss-rot gestreiften Leuchtturm am Ende der Strasse. Um dort hinauf zu kommen, gabs ne ziemich steile Treppe mit jeder Menge Stufen zu ueberwinden, aber die Aussicht war wunderschoen!

Die Felsen am Meeresufer gleich in der Naehe des Leuchtturms waren mit einer grossen Kolonie von Robben besiedelt. Diesmal hatten wir richtig viel Glueck, denn in der Kolonie befanden sich viele kleine Babyrobben. Ganz vorsichtig pirschten wir uns so nah es ging heran und haben beobachtet, wie sich die Kleinen auf den Steinen herum waelzten :) Es war so suess anzuschauen!

Natuerlich muessen wir euch deshalb auch gleich 2 Fotos davon zeigen ;) Jojo hat auch ein Video vom Getuemmel gemacht, was wir hoffentlich auch noch online stellen koennen. 

Eigentlich hatten wir uns am spaeten Nachmittag schon wieder auf den Rueckweg gemacht, um einen Zeltplatz anzusteuern, aber in einem winzigen Fischerdorf entdeckten wir eine Wiese direkt am Strand, auf der wir unser Zelt aufschlagen konnten. Waehrend der Fahrt dahin, haben wir das tollste Haus ueberhaupt entdeckt :) Wie cool ist das denn, ein Smiley-Haus :D

In der Nacht hatten wir seit langer Zeit mal wieder die Gelegenheit den Sternenhimmel zu beobachten. In dem kleinen Fischerdorf gabs kaum stoerende Lichtquellen und jegliche weiter Besiedlung war weit weit. Der suedliche Sternenhimmel ist schon wirklich faszinierend!

Es ist unglaublich, wie viele Sterne man mitten in der nacht sehen kann. Besonders in der Milchstrasse wimmelt es nur so von leuchtenden Punkten! Da kann man ohne Probleme die ganze Nacht mit Staunen verbringen!

Obwohl die Sonne unheimlich brannte, wollten wir uns die Chance nicht entgehen lassen, zu den Putongiroa Pinnacles zu wandern. Um dahin zu gelangen liefen wir durch ein ausgetrocknetes Flussbett und in vielen grossen Steinen befanden sich fossile Muscheln.

Schneller als gedacht erreichten wir die Bergformationen. Wie Orgelpfeifen schossen die Felstuerme aus dem Boden. Ueber viele Jahrhunderte hinweg wurden die Felsen vom Regen ausgespuelt.

Auf diesem Foto sieht man in etwa, wie hoch diese Felsformationen waren. Genau genommen sah das Gestein einfach nur aus wie grauer, trocken gewordener Matsch mit vielen Steinen darin eingelagert. Kein Wunder, dass der Regen es ziemlich leicht hat, die Felsen auszuspuelen!

Insgesamt haben sich dort mehrere schmale Felsspalten (aehnlich wie Canyons) gebildet, durch die man laufen kann, um die Felsen zu erkunden. Irgendwie mulmig war das schon, denn das ganze sah so furchtbar poroes aus, dass wir den Eindruck hatten, jeden Moment wuerde sich dort irgendwo Geroell loesen.
Vielleicht kommen euch ja die Bilder ein wenig bekannt vor, bzw. habt ihrs schon erkannt: Auch dieser Ort wurde als Drehort fuer die Herr Der Ringe Trilogie verwendet. Im dritten Teil reitet Aragorn mit Legolas und Gimli durch die Fels-Spalten, um in einer Hoehle die Geister zur Hilfe im Kampf gegen Sauron aufzufordern. Naja, Geister haben wir keine entdeckt ;)


Bis demnaechst,
Jojo und Anne