Mittwoch, 16. Januar 2013

Ein grandioser Abschied von der Suedinsel

Hi ihrs!

Diesmal muesst ihr zum Glueck nicht so lang warten, denn es gibt wieder News von uns. Also nicht lang drum herum gequatscht und los gehts:

Nach unserem wundervollen Kayak-Trip waren wir gleich wieder auf Achse und sind von Motueka aus entlang der Nordkueste der Suedinsel gereist. Dazu gabs zuerst den recht steilen und gefuehlt ewig langen Takaka Hill zu ueberwinden und danach mussten wir eine schmale und sehr kurvige Schotterpiste durch die Canaan Downs ueberstehen. Der Takaka Hill ist der einzige Berg in Neuseeland, welcher Marmorvorkommen besitzt. Regen und Fluesse haben den Berg ueber Millionen Jahre hinweg ausgewaschen und so viele Hoehlen und Loecher geformt. Auch auf der Oberflaeche des Takaka Hills gibts eine Menge interessanter Felsen zu bewundern, denn ueberall lassen sich Karstformationen finden.

Nachdem wir uns einen netten kleinen DOC-Campingplatz zum Uebernachten gesucht hatten, gings gleich auf zu einer sehr beeindruckenden Wanderung. Unser Ziel seht ihr auf dem Foto: Harwoods Hole. Auf dem Weg dahin mussten wir gut darauf achten, immer auf den vorgegebenen Wegen zu bleiben, denn das gesamte Gelaende ringsherum war uebersaeht mit schlecht sichtbaren Loechern (wie oben beschrieben). Schon so manchem Wanderer und vor allen vielen Schafen sind diese Loecher zum Verhaengnis geworden... Uns gluecklicherweise nicht :) Am Ende des Weges standen wir ploetzlich auf mehreren Felsbrocken und ohne, dass es irgendeine Absperrung gegeben haette, oeffnete sich vor uns der tiefe Schlund der Hoehle. Einerseits konnten wir an den Felswaenden meterweit hinauf schauen, waehrend wir andererseits unheimlich weit in den Abgrund schauen konnten, ohne auch nur ansatzweise den Boden auszumachen. Die Hoehle ist mit einer lotrechten Tiefe von ca. 180m die tiefste in Neuseeland sowie auf der Suedhalbkugel. Wagemutige Hoehlenkletterer wagen sich immer mal wieder an den steilen Abstieg und die Erkundung der Hoehlengaenge. Uns hat es gereicht, einfach mal vorsichtig ueber die Felskante in den Abgrund zu lunschen... Es war wirklich beeindruckend, wie riesig diese Hoehle war und es ist echt schade, dass man diese Dimensionen nicht mit Hilfe von Fotos wiedergeben kann!

Auf diesem Foto seht ihr die Karstformationen, ueber die wir auf dem Wanderweg immer wieder hinueber kraxeln mussten. Regen und Wind haben die Felsen manchmal schon ganz schoen bizarr geformt! Besonders schoen anzusehen waren die Rinnen, die sich an den Stellen auf den Steinen gebildet haben, wo stets das Regenwasser hinunter laeuft. Auf dem Rueckweg zum Zeltplatz haben wir noch einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt gemacht und sind an der Stelle gelandet, die auf dem Foto abgebildet ist. Wenn man auf den Felsen bis zu Kante nach vorne klettert...

...dann kann man sich entspannt auf die Steine setzen und diese Aussicht geniessen :) Man sollte allerdings keinen Schritt zu weit gehen, sonst gehts ziemlich tief nach unten!

Zurueck am Zelt angekommen, hatten wir Besuch von den kleinsten Voegeln Neuseelands. Mehrere winzig kleine Riflemans huepften auf den Aesten und am Boden hin und her. Wenn ihr genau hinschaut, koennt ihr auf diesem Foto einen maennlichen Rifleman erkennen, dessen Federkleid typischerweise gruen gefaerbt ist.

Auf diesem Bild ist ein Weibchen mit ihrem braeunlichen Gefieder abgebildet. Die Voegel werden nur etwa 5-7cm gross! Man erkennt vielleicht den Groessenvergleich an den Grashalmen auf dem Foto :)

Unser naechstes Reiseziel war die Golden Bay, deren Namen nicht etwa von (wie wir erwartet hatten) goldgelben Sandstraenden herruehrt, sondern an die Zeiten des Goldrausches in Neuseeland erinnern soll. Aber viele gelbe Straende gibts hier trotzdem :) Da es unheimlich heiss und schwuel war, haben wir die Zeit in der Golden Bay mit nur wenigen, kleinen Wanderungen verbracht. Es tut wirklich sehr gut, wenn man sich dann unterwegs einfach mal auf ner perfekt geformten Nikau-Palme fuer ein kleines Paeuschen hinlegen kann :)

In der Naehe von Takaka haben wir die Waikororpupu Springs, oder kurz Pupu Springs besucht. Der Name laesst so einige Ekligkeiten vermuten ;), aber in Wirklichkeit handelt es sich um eine der reinsten Quellen der Welt! Es gibt wohl nur noch eine weitere Quelle mit noch reinerem Wasser als hier und diese Quelle befindet sich unter dem Eis der Antarktis. (Ob das so 100%ig stimmt, ist allerdings fraglich...) Auf jeden Fall ist es ein toller Anblick, wenn man in das sehr tiefe Wasser schaut und ohne irgendeine Unreinheit bis zum Boden hinunterschauen kann. Die Oberflaeche der Quelle ist sehr unruhig, denn pro Sekunde stroemen sagenhafte 21 Kubikmeter Wasser aus dem Boden! ...fast wie der Blautopf in Blaubeuren.

In der Naehe des noerdlichsten Punktes der Suedinsel (Cape Farewell) befindet sich der wunderschoene Wharariki Beach, der viele Robben beheimatet. Vor der Kueste liegen mehrere kleine Inseln, in denen das Meer teilweise recht grosse Tunnel und Hoehlen ausgespuelt hat. Auch die Felsen, die den Sandstrand umrahmen, sind mit vielen kleinen und grossen Hoehlen uebersaeht. Diese zu erkunden erwiess sich allerdings als ziemlich gefaehrlich, denn im Inneren versteckten sich so einige Robben. Jojo haette eine Robbe fast uebersehen und wurde ganz schoen angeschnaubt! Ich kann nur sagen, von so einem Koloss will man wirklich nicht verfolgt werden... Man denkt es nicht, aber auch an Land sind die dicken Kerle unheimlich schnell. Bei Ebbe tummeln sich uebrigens auch viele Robbenbabys am Strand. Wir hatten leider kein Glueck, denn die naechste Ebbe sollte erst am naechsten Morgen um 4.30 Uhr sein. ...um dafuer extra aufzustehen, waren wir ehrlich gesagt dann doch zu faul... Ausserdem war das Wetter ueber Nacht umgeschlagen und es regnete am laufenden Band. Da die Aussichten auf eine baldige Besserung nicht gerade rosig waren, machten wir uns auf den Weg nach Nelson, wo sich der Kreis unserer Erkundung der Suedinsel wieder schliessen sollte :)

In Nelson angekommen gabs allerdings ne boese Ueberraschung: anscheinend hatten viele Leute die gleiche Idee wie wir und wollten Silvester in Nelson feiern. Alle Hostels waren vollstaendig belegt und nur noch auf einem Zeltplatz gabs freie Plaetze. Das Problem: dieser Campingplatz war zu einem Teenie-Camp umfunktioniert worden, denn dort sollte eine grosse Silvestersause stattfinden... Also hatten wir keine andere Chance, als Nelson wieder zu verlassen und noch ein Stueckchen weiter in Richtung Malborough Sounds zu fahren. Dort gabs gluecklicherweise noch einen freien Platz fuer uns auf nem wirklich wunderschoenen DOC-Campingplatz. Der Zeltplatz war direkt am Pelorus River gelegen und da sich am naechsten Tag das Wetter wieder besserte, wurde der Fluss natuerlich ordentlich zum Baden genutzt!

Am Flussufer gabs jede Menge recht hohe Felsen, auf die man gut hinauf klettern konnte. Von dort aus liess es sich toll ins Wasser springen und ein bisschen schwimmen. Das Beste war allerdings: ueber den Fluss fuehrt eine recht alte und sehr hohe Bruecke. Ein paar Kiwis hatten ein langes Seil mitgebracht, dieses an der Bruecke befestigt und daraus eine Schaukel gebaut, mit der man von einem Felsen unter der Bruecke hindurch schwingen und letztlich in den Fluss springen konnte :) Ich kann nur sagen, wir hatten sehr viel Spass! Die Verrueckten Seilbesitzer verabschiedeten sich am fruehen Nachmittag und schenkten uns genialer Weise das Seil, so dass wir den Badespass noch ordentlich ausdehnen konnten! Wer beim Reinspringen eine bessere Figur macht, bleibt eurem Urteil ueberlassen ;)

Auf diesem Foto gibts nochmal einen Ausblick ueber die Malborough Sounds zu sehen. Es ist wirklich wundervoll anzuschauen, wie sich das Meer um die vielen gewundenen Landzungen schlaengelt.

Silvester haben wir schliesslich in einer winzig kleinen Bucht mit dem Namen Robin Hood Bay verbacht. Um Mitternacht gabs dann fuer uns allerdings eine Ueberraschung: obwohl viele Kiwi-Familien in dieser Bucht urlaubten, wurde keine einzige Rakete oder auch Feuerwerk jeglicher anderer Art gezuendet! Anscheinend ist diese Art das neue Jahr zu beginnen hier wohl nicht so verbreitet... Das war auch mal ne Erfahrung, in voelliger Dunkelheit am Strand zu sitzen und das neue Jahr in absoluter Stille zu begehen.
Was ihr auf diesem Foto seht, haben wir in der Bucht am Strand gefunden. Genauer gesagt haben wir eigentlich einen ziemlich grossen Seeigel entdeckt. Als ich ihn hochgehoben habe, hats im Inneren geklappert und wir wollten natuerlich unbedingt wissen, was das denn sei... Als die Schale aufgeknackt war, kam ploetzlich dieses gruselige Etwas zum Vorschein! Es handelt sich dabei doch tatsaechlich um das Gebiss eines Seeigels!

Dieses Foto ist im Rumpf der Faehre nach Wellington entstanden, denn mittlerweile haben wir die wundervolle Suedinsel wieder verlassen, da wir immer noch auf der Suche nach Arbeit sind und unsere Chancen im Norden einfach besser stehen. Ich kann es allerdings nur nochmal betonen: uns hat die Erkundung der Suedinsel einen riesigen Spass gemacht. Wir waren immer wieder aufs Neue von der Vielfalt der Natur beeindruckt und begeistert! ...hoffentlich kommen wir bald mal wieder!


Bis demnaechst mit Neuigkeiten von der Nordinsel und viele liebe Gruesse,
Jojo und Anne

Samstag, 12. Januar 2013

Hurra es ist Sommer :)

Nach unserem Besuch im tollen Oparara Basin haben wir unser Zelt auf dem huebschen DOC-Campingplatz am noerdlichsten mit dem Auto zu erreichenden Punkt der West Coast aufgeschlagen. Das Zelt konnten wir gleich am Strand unter ein paar Pinien aufbauen. Den Abend haben wir am Strand verbracht und mal wieder einen wundervollen Sonnenuntergang ueber dem Meer genossen. Die Westkueste Neuseelands hat wirklich die schoensten Sonnenuntergaenge zu bieten, die man sich vorstellen kann :) ...aber die Region hat auch so ihre Tuecken: Sandflies! Am naechsten Morgen hatte der Wind des vorherigen Tages nachgelassen und als wir aufwachten, hatten wir die Bescherung... Zwischen dem Innen- und Aussenzelt hatte sich eine riesige schwarze Wolke, bestehend aus hunderten blutsaugenden kleinen Biestern, gebildet! Sandflies sind tagaktiv und ihre Bisse jucken tagelang, um einiges schlimmer als Mueckenstiche. Sobald man auch nur kurz ruhig steht, setzen sie sich vor allem auf Beine und Arme und bevor man sich versieht, wurde man auch schon gebissen. Und der groesste Hit an der Sache: wenn die Sandflies am Abend ruhiger werden, werden sie von Mosquitos abgeloest...

Also sind wir am Vormittag gleich vom Zeltplatz gefluechtet und haben ein Stueck des Heaphy Tracks bewandert. Natuerlich beginnt auch dieser Great Walk mit der Ueberquerung einer Haengebruecke, wie ihr auf dem Foto sehen koennt :) Der Wanderweg war umgeben von rot bluehenden Ratas und vielen vielen Nikau-Palmen. Auf dem Bild sieht man auch das typisch rost-braun gefaerbte Wasser der Region. Wir fuehlten uns wie in einem tropischen Paradies, denn die Umgebung wechselte stets zwischen Palmen-Waeldern und Buchten mit strahlend weissen Sandstraenden.

Die erste Bucht, die wir erreichten, war der langgezogene Scott's Beach. Hier gabs gleich erstmal ein Paeuschen zum Entspannen am Strand ... oder in der Luft ;)

Ein Stueckchen weiter des Weges waren wir auch sogleich wieder in einem Paradies aus Nikau-Palmen, zwischen deren Blaettern wir oft einen traumhauften Ausblick auf die vorliegende Bucht mit weissem Sandstrand und das tiefblaue Meer hatten. Mittlerweile ist auch endlich der Sommer eingekehrt, was tagsueber manchmal unertraegliche Temperaturen mit sich bringt. Besonders Wanderungen sind nur noch am fruehen Morgen oder am Abend moeglich. Es sei denn, man kann zwischendurch immer mal wieder ins Meer springen :) Die Sonne ist auch tatsaechlich so intensiv wie befuerchtet: gerade auf dem Kopf brennts ganz schoen. Ohne Muetzen raus zu gehen, ist zur Zeit nicht zu empfehlen!

Der Stopp am Heaphy Track war leider unser letzter an der wundervollen Westkueste der Suedinsel. Ich kann nur sagen, es war definitiv eine der schoensten Regionen, die wir bisher bereist haben! Vom Zeltplatz aus fuhren wir wieder zurueck nach Westport, um durch den Buller Gorge (ein toller Canyon) zu den Nelson Lakes zu gelangen. Es handelt sich hierbei um insgesamt 2 Seen: Lake Rotora (der groessere von beiden) und Lake Rotoiti. Beide sind wunderschoen und von hohen Bergen umgeben. Wir fuehlten uns ein wenig ans Fiordland erinnert. Am ersteren der beiden Seen angekommen, gabs auch gleich wieder ne boese Ueberraschung: noch mehr Sandflies als an der Westkueste! Und nicht nur das: die Biester waren sogar so aggressiv, dass sie sich selbst waehrend wir in staendiger Bewegung waren, auf unsere Gesichter setzten. Das Erstaunlichste aber: in dieser Gegend wohnen doch tatsaechlich Menschen! Vielleicht stimmt es wirklich, dass man ueber Neuseelaender sagt, sie werden im Laufe ihres Lebens gegen die Bisse von Sandflies immun :) ...was man von uns leider nicht behaupten kann! Das obige Foto stammt vom Lake Rotoiti, den wir einen Tag spaeter besucht haben. Hier gabs dann ploetzlich ne positive Ueberraschung: keine Sandflies mehr anwesend! Nachdem die Biester uns die gesamte West Coast entlang gebeutelt hatten, war das wirklich eine willkommene Erholung :D

Tja und so etwas passiert, wenn man Jojo mal 2 Minuten allein spielen laesst ;) Da wird dank dem neuestens gewonnenen Tipp von Stephan doch tatsaechlich einfach mal eine Ente hochgehoben. ...das verschmitzte Grinsen sagt alles! Aber keine Angst, die Ente wurde schnell wieder in die Freiheit entlassen und ihr gehts gut :)

Im See lebt auch noch eine ganz besondere Spezies: der neuseelaendische Riesen-Aal. Es war echt beeindruckend zu sehen, welche Ausmasse die Tiere annehmen! Ein paar der Exemplare waren etwa 1,50m lang und ca. Oberschenkel-dick. Auf dem Foto kann man hoffentlich ein bisschen deren Groesse erahnen. Ein Aal hat sogar die Chance genutzt und tatsaechlich nach einer Ente geschnappt! ...die hat schnell die Flucht ergriffen. Ueber die Aale gibts uebrigens auch noch Erstaunliches zu berichten: Kurz vor ihrem Lebensende schwimmen sie durch die Fluesse Neuseelands in den Ozean, um sich bis zur Pazifik-Insel Tonga durchzukaempfen. Dort angekommen vermehren sie sich und sterben anschliessend. Die kleinen frisch geschluepften Aale sehen glasig-durchsichtig aus und treten so den langen Heimweg nach Neuseeland an, wo sie sich in den Fluessen und Seen der Suedinsel vollfuttern und riesig gross werden.

Zu Weihnachten (ja ich weiss, das ist schon echt ne Weile her...) gabs fuer uns ein ganz tolles Geschenk: eine Kayak-Tour im Abel Tasman National Park. Wir hatten unverschaemtes Glueck, denn ohne vorher zu buchen, haben wir am 23.12. doch noch ein freies Double Sea Kayak abbekommen. Zuerst wurden unsere Sachen (Zelt, Verpflegung und Co.) in die wasserfesten Tonnen des Kayaks verstaut und anschliessend gabs ne kleine Einweisung, auf was man beim Kayaken im Meer so alles achten muss. Um 10 Uhr morgens schliesslich gings los und wir starteten unsere eigene 2-taegige Tour durch den Nationalpark. Das Wetter war bombig schoen, das Wasser unheimlich klar und tuerkis und die Straende goldgelb bis strahlend weiss. Unterwegs konnten wir immer wieder an kleinen Inseln oder in den verschiedensten Buchten anlegen, um baden zu gehen, etwas zu essen oder einfach zu relaxen. An den Kuesten der kleinen Inseln leben Robben und wir konnten sie gut von Kayak aus beobachten. Auf dem Strand einer Insel (auf dem Foto zu sehen) haben wir zum baden gehen angelegt und als Jojo schon mit den Beinen im Wasser war, kam ploetzlich ein kleiner Zwergpinguin angeschwommen und paddelte ein wenig vor Jojos Fuessen herum! Das war so genial anzusehen!

Nachdem wir auch selbst genug geplanscht hatten, gings wieder auf zum Paddeln hinaus aufs Meer. Wir waren noch keine Minute im Wasser, als ploetzlich 2 Robben auftauchten und immer wieder wie Deplhine aus dem Wasser sprangen. Die beiden waren offensichtlich in ne ordentliche Rangelei verwickelt und kamen unserem Kayak immer naeher. Es war ein unglaubliches Erlebnis, wie sich die beiden Fellrobben neben und unter unserem Kayak bekaempften. Man hatte fast das Gefuehl, sie wuerden gerade fuer uns persoenlich eine Show abliefern! An einer Landzunge angekommen, ging die Rangelei auf Land und schliesslich auf der anderen Seite im Wasser weiter. Wir wussten gar nicht richtig, wie uns geschah :)

Hier seht ihr unser Kayak. In der gelben Box war die Kamera immer sicher verstaut :) Wir hatten Schwimmwesten dabei und in den wasserfesten Tonnen (weisse Deckel) war unser Gepaeck verstaut.

Um den Zeltplatz fuer unsere Uebernachtung zu erreichen, mussten wir nach all dem Spass allerdings noch die sogenannte "Mad Mile" passieren. Und wie konnte es anders sein? Die Meile machte ihrem Namen natuerlich alle Ehre. Es war ziemlich anstrengend, denn die Wellen schwappten nun von allen Seiten und es gab keinen sicheren Stopp auf diesem Stueck. Also Zaehne zusammen gebissen und durch! Am anderen Ende waren wir dann schon ein wenig ko und froh, den kleinen Campingplatz erreicht zu haben. Dort sind wir auf viele Wanderer und einige andere Kanuten getroffen und haben einen wundervollen Abend am goldgelben Strand in der kleinen Bucht genossen :)

Am naechsten Morgen wurde alles wieder zusammen gepackt und wir paddelten langsam dem Ziel unserer Tour entgegen. Diesmal hatten wir perfektes Wetter zum kayaken, denn es gab Rueckenwind und an einigen Stellen konnten wir uns sogar einfach von den Wellen treiben lassen. Auch an diesem Tag haben wir die Chance genutzt, um wieder in so vielen Buchten wie moeglich zu stoppen. Auf dem Foto koennt ihr eine Auswahl an Muscheln sehen, die man so an den Straenden hier findet. Robben gabs auch wieder so einige zu beobachten, besonders schoen ist es, wenn sie durchs Wasser gleiten! Am Nachmittag hatten wir den Zielpunkt unserer Paddeltour erreicht und wurden dort mitsamt Kayak von einem Wassertaxi abgeholt und wieder zurueck zum Ausgangspunkt gebracht.

In der Naehe des Ausgangspunktes unserer Tour gabs diesen Felsen zu sehen. Er nennt sich Split Apple Rock und es sieht tatsaechlich so aus, als haette ein Blitz oder eine riesige Axt den runden Felsen einfach mal so in der Haelfte geteilt :)

Absolut gluecklich ueber das tolle weihnachtliche Erlebnis haben wir an Heilig Abend noch den Sonnenuntergang genossen, bevor wir ziemlich ko ins Bett gefallen sind!

Die Westkueste hat ziemlich viele Loecher

Happy New Year!

Entschuldigt die lange Wartezeit auf Bilder und News von uns, es war in letzter Zeit nicht so einfach einen bezahlbaren oder einfach ueberhaupt einen Internetzugang zu finden. Aber genug der Ausreden! ;), Jetzt gibts endlich Nachschub :D

Nachdem wir uns die tollen Pencake Rocks in Punakaiki gleich 2 Mal angeschaut haben (bei Ebbe und Flut, was jedes Mal voellig anders aussieht), sind wir den huebschen Pororari River Track gelaufen. Es dauerte nicht lang, als wir uns ploetzlich in einem Canyon befanden, dessen Felswaende auf beiden Seiten des Flusses weit in die Hoehe schossen. Wie man auf dem Foto erkennen kann, war alles ringsherum mit Regenwald bewachsen.

Entlang des Weges wuchsen viele Nikau-Palmen. Bei diesem Exemplar schien die Sonne wundervoll durch die gekreuzten Blaetter. In dieser noerdlichen Region der West Coast wachsen recht viele der Palmen und lassen die Umgebung somit recht tropisch erscheinen.

Eine weitere einheimische Baumart ist der sogenannte Rata. Auch diese Baeume schmuecken die noerdliche Westkueste zu Hauf. Das Besondere: im Sommer bluehen die Baeume strahlend rot. Die Blueten an sich sind sehr filigran und bestehen aus vielen kleinen roten Fasern. Die Farbe rot ist uebrigens fuer neuseelaendische Pflanzen eher untypisch, denn die meisten einheimischen Baeume und Straeucher bluehen weiss.

Da es langsam wirklich warm wird, sind wir eines Abends nochmal an den Pororari River gelaufen und Jojo hat natuerlich (wie koennte es auch anders sein? :)) die Chance zum Baden genutzt. Tatsaechlich war das Wasser allerdings ganz schoen kalt...

Suchbild: Wo versteckt sich Jojo?? ... ... In der Naehe von Punakaiki haben wir einen Abstecher in eine kleine, bezaubernd schoene Bucht gemacht. Der Strand bestand aus Milliarden winziger rund geschliffener Steine und die Bucht war umgeben von Kalksteinfelsen. In den Felsen konnten wir ueberall fossile Muscheln entdecken. Ein noch nicht ganz fossiler Kopf grinste auch ploetzlich aus einem kleinen Loch ;)

Am Ende der Bucht hinter einem winzigen Wasserfall konnte man ueber die Felsen klettern und durch eine kleine Hoehle laufen. An deren Ende fanden wir uns ploetzlich in einer kleinen Oase voller Nikau-Palmen wieder. Und wie sollte es anders sein: durch eine weitere Hoehle konnten wir noch weiter zu einer kleinen einsamen Bucht laufen. Es war ein wunderschoenes Fleckchen Erde, wo wir am liebsten den gesamten Tag verbracht haetten! Wir mussten allerdings recht schnell wieder zurueck, da uns die Flut sonst den Weg abgeschnitten haette. Uebrigens: in einer gar nicht weit entfernten weiteren Bucht hatte ich (Anne) noch ein Erlebnis der besonderen Art: beim Herumlaufen ueber den Strand hat mich doch tatsaechlich eine Schnaepfe im Flug attackiert! Tz tz tz... anscheinend hab ich von Jojos "der Herr der Voegel Charme" nicht so viel abbekommen ;)

Da uns die Region der West Coast zwischen Punakaiki und Westport besonders gut gefaellt, haben wir beschlossen, den Paparoa National Park noch ein wenig ausgiebiger zu erwandern. Von nem Hostel-Gast haben wir den Tipp bekommen, den Inland Pack Track zu laufen. Also los gings! Wir starteten wieder an einem Fluss und folgten diesem, bis wir wieder von beiden Seiten von riesigen Felswaenden umgeben waren. Der Track hatte auch so seine Besonderheit: der Weg wechselte ab und zu das Flussufer an dem er entlang fuehrte. Um auf die andere Seite zu gelangen, mussten wir jedes Mal den Fluss durchwaten, teilweise knietief. Unsere Wanderschuhe waren ganz schoen pitschnass...

Aber die Muehe hatte sich wirklich gelohnt, denn an unserem Ziel angekommen, erwartete uns der Ballroom Overhang, ein riesiger Felsueberhang, unter dem man zelten konnte. Es war schon ein ganz schoen mulmiges Gefuehl, unter diesen Felsmassen herum zu laufen! Wenn ihr euch das Foto ganz genau anschaut, dann sieht man ein wenig den Groessenvergleich: ich sitze auf nem Baumstamm unter dem Ueberhang. Ganz schoen gigantisch oder zwergisch, je nach dem, was man betrachtet :)! Uebrigens haben wir die Flussquerungen mal mitgezaehlt: Zurueck am Auto hatten wir den Fluss ganze 16x durchwatet.

Unser Weg fuehrte uns schliesslich weiter gen Norden, immer direkt an der Kueste entlang. Da in den naechsten 2 Tagen Regen angesagt war, verschanzten wir uns in nem wundervollen Hostel. Es war direkt an der Kueste auf einem Berg gelegen, so dass aus den grossen Fenstern, vom Balkon und von unserer Zeltwiese aus wir einzig und allein das Meer und den Himmel im Blick hatten! Unsere Wanderschuhe konnten gut am Ofen trocknen, waehrend wir den goldensten Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe, ueber dem Meer genossen haben.


Einen fast regenfreien Tag haben wir noch fuer den Charming Creek Walkway genutzt. Dieser Wanderweg ist eigentlich eine alte Transportstrecke fuer die in der Region abgebaute Kohle. Die Strecke verlief immer an einem Fluss entlang und die alten Schienen waren noch ueberall sichtbar. Ausserdem waren auf dem Weg ueberall noch Kohlestueckchen verteilt. Natuerlich gabs unterwegs auch nen huebschen Wasserfall zu sehen :)

Ganz am noerdlichen Punkt der West Coast befindet sich die Region des Oparara Basins. Diese Gegend zeichnet sich durch Kalksteinfelsen aus, die ueber Jahrhunderte hinweg von Fluessen zu Hoehlen und natuerlichen Bruecken ausgespuelt wurden. Die groesste der natuerlichen Bruecken in der Region ist auf diesem Foto zu sehen: stolze 37m hoch und 40m breit. Im Tunnel drinnen fuehlten wir uns ein weiteres Mal wie Winzlinge.

Unterwegs sind wir auch auf einen kleinen See gestossen, dessen Wasser die Umgebung absolut perfekt widergespiegelt hat.

Das Foto ist unter der zweiten der natuerlichen Bruecken entstanden. Hier konnten wir sogar unten drunter herum laufen. Das Wasser in den Fluessen dieser Gegend ist uebrigens rostbraun, da die hier wachsenden Moose eine bestimmte Saeure absondern, die das Wasser verfaerbt.

Auf diesem Bild seht ihr, wie die Felswaende unter den natuerlichen Bruecken aussehen. Wasser und Wind haben im Kalkstein viele kleine Aushoehlungen hinterlassen.

Nach den natuerlichen Bruecken haben wir noch 2 Hoehlen erkundet. Eine davon war richtig gross und wir konnten ziemlich weit in verschiedene Gaenge hinein laufen. Seit langer Zeit haben wir mal wieder ein paar leuchtende "Gluehwuermchen" an der Hoehlendecke gesehen. Ausserdem haben wir an einigen Stellen in den Hoehlenwaenden fossile Moa-Knochen entdeckt. Die Moas sind zu ihrer Zeit wohl durch Erdloecher in die Hoehle gefallen und haben keinen Weg mehr hinaus gefunden... Wir haben den Weg hinaus zum Glueck ohne Probleme gefunden, da durch den mittlerweile recht grossen Ausgang die Sonne herein schien ;)


...weitere Bilder und News folgen gleich im Anschluss!