Samstag, 12. Januar 2013

Hurra es ist Sommer :)

Nach unserem Besuch im tollen Oparara Basin haben wir unser Zelt auf dem huebschen DOC-Campingplatz am noerdlichsten mit dem Auto zu erreichenden Punkt der West Coast aufgeschlagen. Das Zelt konnten wir gleich am Strand unter ein paar Pinien aufbauen. Den Abend haben wir am Strand verbracht und mal wieder einen wundervollen Sonnenuntergang ueber dem Meer genossen. Die Westkueste Neuseelands hat wirklich die schoensten Sonnenuntergaenge zu bieten, die man sich vorstellen kann :) ...aber die Region hat auch so ihre Tuecken: Sandflies! Am naechsten Morgen hatte der Wind des vorherigen Tages nachgelassen und als wir aufwachten, hatten wir die Bescherung... Zwischen dem Innen- und Aussenzelt hatte sich eine riesige schwarze Wolke, bestehend aus hunderten blutsaugenden kleinen Biestern, gebildet! Sandflies sind tagaktiv und ihre Bisse jucken tagelang, um einiges schlimmer als Mueckenstiche. Sobald man auch nur kurz ruhig steht, setzen sie sich vor allem auf Beine und Arme und bevor man sich versieht, wurde man auch schon gebissen. Und der groesste Hit an der Sache: wenn die Sandflies am Abend ruhiger werden, werden sie von Mosquitos abgeloest...

Also sind wir am Vormittag gleich vom Zeltplatz gefluechtet und haben ein Stueck des Heaphy Tracks bewandert. Natuerlich beginnt auch dieser Great Walk mit der Ueberquerung einer Haengebruecke, wie ihr auf dem Foto sehen koennt :) Der Wanderweg war umgeben von rot bluehenden Ratas und vielen vielen Nikau-Palmen. Auf dem Bild sieht man auch das typisch rost-braun gefaerbte Wasser der Region. Wir fuehlten uns wie in einem tropischen Paradies, denn die Umgebung wechselte stets zwischen Palmen-Waeldern und Buchten mit strahlend weissen Sandstraenden.

Die erste Bucht, die wir erreichten, war der langgezogene Scott's Beach. Hier gabs gleich erstmal ein Paeuschen zum Entspannen am Strand ... oder in der Luft ;)

Ein Stueckchen weiter des Weges waren wir auch sogleich wieder in einem Paradies aus Nikau-Palmen, zwischen deren Blaettern wir oft einen traumhauften Ausblick auf die vorliegende Bucht mit weissem Sandstrand und das tiefblaue Meer hatten. Mittlerweile ist auch endlich der Sommer eingekehrt, was tagsueber manchmal unertraegliche Temperaturen mit sich bringt. Besonders Wanderungen sind nur noch am fruehen Morgen oder am Abend moeglich. Es sei denn, man kann zwischendurch immer mal wieder ins Meer springen :) Die Sonne ist auch tatsaechlich so intensiv wie befuerchtet: gerade auf dem Kopf brennts ganz schoen. Ohne Muetzen raus zu gehen, ist zur Zeit nicht zu empfehlen!

Der Stopp am Heaphy Track war leider unser letzter an der wundervollen Westkueste der Suedinsel. Ich kann nur sagen, es war definitiv eine der schoensten Regionen, die wir bisher bereist haben! Vom Zeltplatz aus fuhren wir wieder zurueck nach Westport, um durch den Buller Gorge (ein toller Canyon) zu den Nelson Lakes zu gelangen. Es handelt sich hierbei um insgesamt 2 Seen: Lake Rotora (der groessere von beiden) und Lake Rotoiti. Beide sind wunderschoen und von hohen Bergen umgeben. Wir fuehlten uns ein wenig ans Fiordland erinnert. Am ersteren der beiden Seen angekommen, gabs auch gleich wieder ne boese Ueberraschung: noch mehr Sandflies als an der Westkueste! Und nicht nur das: die Biester waren sogar so aggressiv, dass sie sich selbst waehrend wir in staendiger Bewegung waren, auf unsere Gesichter setzten. Das Erstaunlichste aber: in dieser Gegend wohnen doch tatsaechlich Menschen! Vielleicht stimmt es wirklich, dass man ueber Neuseelaender sagt, sie werden im Laufe ihres Lebens gegen die Bisse von Sandflies immun :) ...was man von uns leider nicht behaupten kann! Das obige Foto stammt vom Lake Rotoiti, den wir einen Tag spaeter besucht haben. Hier gabs dann ploetzlich ne positive Ueberraschung: keine Sandflies mehr anwesend! Nachdem die Biester uns die gesamte West Coast entlang gebeutelt hatten, war das wirklich eine willkommene Erholung :D

Tja und so etwas passiert, wenn man Jojo mal 2 Minuten allein spielen laesst ;) Da wird dank dem neuestens gewonnenen Tipp von Stephan doch tatsaechlich einfach mal eine Ente hochgehoben. ...das verschmitzte Grinsen sagt alles! Aber keine Angst, die Ente wurde schnell wieder in die Freiheit entlassen und ihr gehts gut :)

Im See lebt auch noch eine ganz besondere Spezies: der neuseelaendische Riesen-Aal. Es war echt beeindruckend zu sehen, welche Ausmasse die Tiere annehmen! Ein paar der Exemplare waren etwa 1,50m lang und ca. Oberschenkel-dick. Auf dem Foto kann man hoffentlich ein bisschen deren Groesse erahnen. Ein Aal hat sogar die Chance genutzt und tatsaechlich nach einer Ente geschnappt! ...die hat schnell die Flucht ergriffen. Ueber die Aale gibts uebrigens auch noch Erstaunliches zu berichten: Kurz vor ihrem Lebensende schwimmen sie durch die Fluesse Neuseelands in den Ozean, um sich bis zur Pazifik-Insel Tonga durchzukaempfen. Dort angekommen vermehren sie sich und sterben anschliessend. Die kleinen frisch geschluepften Aale sehen glasig-durchsichtig aus und treten so den langen Heimweg nach Neuseeland an, wo sie sich in den Fluessen und Seen der Suedinsel vollfuttern und riesig gross werden.

Zu Weihnachten (ja ich weiss, das ist schon echt ne Weile her...) gabs fuer uns ein ganz tolles Geschenk: eine Kayak-Tour im Abel Tasman National Park. Wir hatten unverschaemtes Glueck, denn ohne vorher zu buchen, haben wir am 23.12. doch noch ein freies Double Sea Kayak abbekommen. Zuerst wurden unsere Sachen (Zelt, Verpflegung und Co.) in die wasserfesten Tonnen des Kayaks verstaut und anschliessend gabs ne kleine Einweisung, auf was man beim Kayaken im Meer so alles achten muss. Um 10 Uhr morgens schliesslich gings los und wir starteten unsere eigene 2-taegige Tour durch den Nationalpark. Das Wetter war bombig schoen, das Wasser unheimlich klar und tuerkis und die Straende goldgelb bis strahlend weiss. Unterwegs konnten wir immer wieder an kleinen Inseln oder in den verschiedensten Buchten anlegen, um baden zu gehen, etwas zu essen oder einfach zu relaxen. An den Kuesten der kleinen Inseln leben Robben und wir konnten sie gut von Kayak aus beobachten. Auf dem Strand einer Insel (auf dem Foto zu sehen) haben wir zum baden gehen angelegt und als Jojo schon mit den Beinen im Wasser war, kam ploetzlich ein kleiner Zwergpinguin angeschwommen und paddelte ein wenig vor Jojos Fuessen herum! Das war so genial anzusehen!

Nachdem wir auch selbst genug geplanscht hatten, gings wieder auf zum Paddeln hinaus aufs Meer. Wir waren noch keine Minute im Wasser, als ploetzlich 2 Robben auftauchten und immer wieder wie Deplhine aus dem Wasser sprangen. Die beiden waren offensichtlich in ne ordentliche Rangelei verwickelt und kamen unserem Kayak immer naeher. Es war ein unglaubliches Erlebnis, wie sich die beiden Fellrobben neben und unter unserem Kayak bekaempften. Man hatte fast das Gefuehl, sie wuerden gerade fuer uns persoenlich eine Show abliefern! An einer Landzunge angekommen, ging die Rangelei auf Land und schliesslich auf der anderen Seite im Wasser weiter. Wir wussten gar nicht richtig, wie uns geschah :)

Hier seht ihr unser Kayak. In der gelben Box war die Kamera immer sicher verstaut :) Wir hatten Schwimmwesten dabei und in den wasserfesten Tonnen (weisse Deckel) war unser Gepaeck verstaut.

Um den Zeltplatz fuer unsere Uebernachtung zu erreichen, mussten wir nach all dem Spass allerdings noch die sogenannte "Mad Mile" passieren. Und wie konnte es anders sein? Die Meile machte ihrem Namen natuerlich alle Ehre. Es war ziemlich anstrengend, denn die Wellen schwappten nun von allen Seiten und es gab keinen sicheren Stopp auf diesem Stueck. Also Zaehne zusammen gebissen und durch! Am anderen Ende waren wir dann schon ein wenig ko und froh, den kleinen Campingplatz erreicht zu haben. Dort sind wir auf viele Wanderer und einige andere Kanuten getroffen und haben einen wundervollen Abend am goldgelben Strand in der kleinen Bucht genossen :)

Am naechsten Morgen wurde alles wieder zusammen gepackt und wir paddelten langsam dem Ziel unserer Tour entgegen. Diesmal hatten wir perfektes Wetter zum kayaken, denn es gab Rueckenwind und an einigen Stellen konnten wir uns sogar einfach von den Wellen treiben lassen. Auch an diesem Tag haben wir die Chance genutzt, um wieder in so vielen Buchten wie moeglich zu stoppen. Auf dem Foto koennt ihr eine Auswahl an Muscheln sehen, die man so an den Straenden hier findet. Robben gabs auch wieder so einige zu beobachten, besonders schoen ist es, wenn sie durchs Wasser gleiten! Am Nachmittag hatten wir den Zielpunkt unserer Paddeltour erreicht und wurden dort mitsamt Kayak von einem Wassertaxi abgeholt und wieder zurueck zum Ausgangspunkt gebracht.

In der Naehe des Ausgangspunktes unserer Tour gabs diesen Felsen zu sehen. Er nennt sich Split Apple Rock und es sieht tatsaechlich so aus, als haette ein Blitz oder eine riesige Axt den runden Felsen einfach mal so in der Haelfte geteilt :)

Absolut gluecklich ueber das tolle weihnachtliche Erlebnis haben wir an Heilig Abend noch den Sonnenuntergang genossen, bevor wir ziemlich ko ins Bett gefallen sind!

1 Kommentar:

  1. Als Meeresfan beneide ich euch übelst um das klare Wasser und die goldenen Strände!
    Der fliegende Entenkönig, hihiii!
    Das sind aber ganz schön dreckige Füße, Anne! Igitt! ;)

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