Samstag, 12. Januar 2013

Die Westkueste hat ziemlich viele Loecher

Happy New Year!

Entschuldigt die lange Wartezeit auf Bilder und News von uns, es war in letzter Zeit nicht so einfach einen bezahlbaren oder einfach ueberhaupt einen Internetzugang zu finden. Aber genug der Ausreden! ;), Jetzt gibts endlich Nachschub :D

Nachdem wir uns die tollen Pencake Rocks in Punakaiki gleich 2 Mal angeschaut haben (bei Ebbe und Flut, was jedes Mal voellig anders aussieht), sind wir den huebschen Pororari River Track gelaufen. Es dauerte nicht lang, als wir uns ploetzlich in einem Canyon befanden, dessen Felswaende auf beiden Seiten des Flusses weit in die Hoehe schossen. Wie man auf dem Foto erkennen kann, war alles ringsherum mit Regenwald bewachsen.

Entlang des Weges wuchsen viele Nikau-Palmen. Bei diesem Exemplar schien die Sonne wundervoll durch die gekreuzten Blaetter. In dieser noerdlichen Region der West Coast wachsen recht viele der Palmen und lassen die Umgebung somit recht tropisch erscheinen.

Eine weitere einheimische Baumart ist der sogenannte Rata. Auch diese Baeume schmuecken die noerdliche Westkueste zu Hauf. Das Besondere: im Sommer bluehen die Baeume strahlend rot. Die Blueten an sich sind sehr filigran und bestehen aus vielen kleinen roten Fasern. Die Farbe rot ist uebrigens fuer neuseelaendische Pflanzen eher untypisch, denn die meisten einheimischen Baeume und Straeucher bluehen weiss.

Da es langsam wirklich warm wird, sind wir eines Abends nochmal an den Pororari River gelaufen und Jojo hat natuerlich (wie koennte es auch anders sein? :)) die Chance zum Baden genutzt. Tatsaechlich war das Wasser allerdings ganz schoen kalt...

Suchbild: Wo versteckt sich Jojo?? ... ... In der Naehe von Punakaiki haben wir einen Abstecher in eine kleine, bezaubernd schoene Bucht gemacht. Der Strand bestand aus Milliarden winziger rund geschliffener Steine und die Bucht war umgeben von Kalksteinfelsen. In den Felsen konnten wir ueberall fossile Muscheln entdecken. Ein noch nicht ganz fossiler Kopf grinste auch ploetzlich aus einem kleinen Loch ;)

Am Ende der Bucht hinter einem winzigen Wasserfall konnte man ueber die Felsen klettern und durch eine kleine Hoehle laufen. An deren Ende fanden wir uns ploetzlich in einer kleinen Oase voller Nikau-Palmen wieder. Und wie sollte es anders sein: durch eine weitere Hoehle konnten wir noch weiter zu einer kleinen einsamen Bucht laufen. Es war ein wunderschoenes Fleckchen Erde, wo wir am liebsten den gesamten Tag verbracht haetten! Wir mussten allerdings recht schnell wieder zurueck, da uns die Flut sonst den Weg abgeschnitten haette. Uebrigens: in einer gar nicht weit entfernten weiteren Bucht hatte ich (Anne) noch ein Erlebnis der besonderen Art: beim Herumlaufen ueber den Strand hat mich doch tatsaechlich eine Schnaepfe im Flug attackiert! Tz tz tz... anscheinend hab ich von Jojos "der Herr der Voegel Charme" nicht so viel abbekommen ;)

Da uns die Region der West Coast zwischen Punakaiki und Westport besonders gut gefaellt, haben wir beschlossen, den Paparoa National Park noch ein wenig ausgiebiger zu erwandern. Von nem Hostel-Gast haben wir den Tipp bekommen, den Inland Pack Track zu laufen. Also los gings! Wir starteten wieder an einem Fluss und folgten diesem, bis wir wieder von beiden Seiten von riesigen Felswaenden umgeben waren. Der Track hatte auch so seine Besonderheit: der Weg wechselte ab und zu das Flussufer an dem er entlang fuehrte. Um auf die andere Seite zu gelangen, mussten wir jedes Mal den Fluss durchwaten, teilweise knietief. Unsere Wanderschuhe waren ganz schoen pitschnass...

Aber die Muehe hatte sich wirklich gelohnt, denn an unserem Ziel angekommen, erwartete uns der Ballroom Overhang, ein riesiger Felsueberhang, unter dem man zelten konnte. Es war schon ein ganz schoen mulmiges Gefuehl, unter diesen Felsmassen herum zu laufen! Wenn ihr euch das Foto ganz genau anschaut, dann sieht man ein wenig den Groessenvergleich: ich sitze auf nem Baumstamm unter dem Ueberhang. Ganz schoen gigantisch oder zwergisch, je nach dem, was man betrachtet :)! Uebrigens haben wir die Flussquerungen mal mitgezaehlt: Zurueck am Auto hatten wir den Fluss ganze 16x durchwatet.

Unser Weg fuehrte uns schliesslich weiter gen Norden, immer direkt an der Kueste entlang. Da in den naechsten 2 Tagen Regen angesagt war, verschanzten wir uns in nem wundervollen Hostel. Es war direkt an der Kueste auf einem Berg gelegen, so dass aus den grossen Fenstern, vom Balkon und von unserer Zeltwiese aus wir einzig und allein das Meer und den Himmel im Blick hatten! Unsere Wanderschuhe konnten gut am Ofen trocknen, waehrend wir den goldensten Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe, ueber dem Meer genossen haben.


Einen fast regenfreien Tag haben wir noch fuer den Charming Creek Walkway genutzt. Dieser Wanderweg ist eigentlich eine alte Transportstrecke fuer die in der Region abgebaute Kohle. Die Strecke verlief immer an einem Fluss entlang und die alten Schienen waren noch ueberall sichtbar. Ausserdem waren auf dem Weg ueberall noch Kohlestueckchen verteilt. Natuerlich gabs unterwegs auch nen huebschen Wasserfall zu sehen :)

Ganz am noerdlichen Punkt der West Coast befindet sich die Region des Oparara Basins. Diese Gegend zeichnet sich durch Kalksteinfelsen aus, die ueber Jahrhunderte hinweg von Fluessen zu Hoehlen und natuerlichen Bruecken ausgespuelt wurden. Die groesste der natuerlichen Bruecken in der Region ist auf diesem Foto zu sehen: stolze 37m hoch und 40m breit. Im Tunnel drinnen fuehlten wir uns ein weiteres Mal wie Winzlinge.

Unterwegs sind wir auch auf einen kleinen See gestossen, dessen Wasser die Umgebung absolut perfekt widergespiegelt hat.

Das Foto ist unter der zweiten der natuerlichen Bruecken entstanden. Hier konnten wir sogar unten drunter herum laufen. Das Wasser in den Fluessen dieser Gegend ist uebrigens rostbraun, da die hier wachsenden Moose eine bestimmte Saeure absondern, die das Wasser verfaerbt.

Auf diesem Bild seht ihr, wie die Felswaende unter den natuerlichen Bruecken aussehen. Wasser und Wind haben im Kalkstein viele kleine Aushoehlungen hinterlassen.

Nach den natuerlichen Bruecken haben wir noch 2 Hoehlen erkundet. Eine davon war richtig gross und wir konnten ziemlich weit in verschiedene Gaenge hinein laufen. Seit langer Zeit haben wir mal wieder ein paar leuchtende "Gluehwuermchen" an der Hoehlendecke gesehen. Ausserdem haben wir an einigen Stellen in den Hoehlenwaenden fossile Moa-Knochen entdeckt. Die Moas sind zu ihrer Zeit wohl durch Erdloecher in die Hoehle gefallen und haben keinen Weg mehr hinaus gefunden... Wir haben den Weg hinaus zum Glueck ohne Probleme gefunden, da durch den mittlerweile recht grossen Ausgang die Sonne herein schien ;)


...weitere Bilder und News folgen gleich im Anschluss!

1 Kommentar:

  1. Die Palmenblätter... phänomenal!
    Das Fossil... muss noch erweckt werden!
    Die Oase... wie bei ner Reise zum Mittelpunkt der Erde!
    Der Felsüberhang... eine Boofe für Freunde und Bekannte!
    Der Sonnenuntergang... unbeschreiblich schön!
    Spieglein, Spieglein... fast unvorstellbar!

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