Samstag, 2. März 2013

Das Arbeitsleben in Napier

Kia Ora,

So, da es fuer Anne nicht so die schoene Zeit in Napier war, aber dafuer fuer mich um so mehr, schreib ich lieber ueber die schoene Stadt am Pazifik.

Da ich mir auf dem Weg nach Napier unbedingt den Ort mit dem laengsten Namen auf der Welt anschauen wollte, sind wir dafuer den langen Umweg auf einer kleinen Landstrasse gefahren. Leider gabs fuer 250km nichts ausser Huegel, ein paar Baeume und verfallene Haeuser. Aber als dann dieses tolle Schild auftauchte, hat das natuerlich alles wieder gut gemacht *hust* Der Name, der auf dem Schild steht, ist der Titel eines Berges im Hintergrund. Der Begriff beschreibt die Geschichte eines grossen Maori-Entdeckers, der bei Kaempfen in dieser Region seinen guten Freund verloren hat und tagelang auf dem besagten Berg sass und zu Ehren seines Freundes Klagelieder auf einer Floete spielte. Viel Spass wuensch ich euch beim Versuch den Namen des Berges auszusprechen :)

In Napier angekommen, haben wir uns ein Hostel gesucht, was versprach, hilfreich bei der Arbeitssuche zu sein. Mittlerweile konnten wir das wirklich gebrauchen! Und: es hat geklappt! Nach 2 Tagen hatten wir beide einen Job. Der Haken allerdings: die Arbeitsstelle war in einer Weinfabrik und auch noch Nachtschicht. Zuerst hiess es, die Arbeit wird nicht sehr schwer: nur irgendwas am Fliessband. Letztlich stellte sich allerdings heraus, dass wir die meiste Zeit Kisten mit je 12 Weinflaschen drin (ca. 16kg) auf Paletten stapeln mussten. Und das in nem ordentlichen Tempo. Ganz schoen beschissen! Nach dem ersten Tag arbeiten in der Weinverpackungsfabrik fuer 12 Std!! in der Nachtschicht sind wir frueh um 5 noch durch die Stadt Napier gecruist und haben und die Art Deco Stadt mal in der Nacht angeschaut.

Nachdem ich es satt hatte, fuer kein Geld, sack schwere Arbeit zu machen und mit Idioten zu arbeiten, habe ich mir mit grossem Erfolg einen neuen Arbeitsplatz gesucht: eine Lackiererei. Und da mein Boss ein Rennboot hat und ein Rennen in Taupo hatte, hab ich Anne und noch 2 Maedels eingepackt und wir sind zusammen nach Taupo gefahren. Die ersten 100km gingen ueber hohe Berge und durch Urwald und die restlichen 100km waren nur Flachland mit Nadelwaeldern. Komisches Nz

In Taupo angekommen, war dann auch das beste Wetter zum herum laufen. Obwohl wir letztes Jahr schon in Taupo gewesen sind, hat sich doch so einiges veraendert. Durch den heissen Sommer war die Landschaft ziemlich verdoerrt und wie man auf dem Foto erkennen kann, liegt im Tongariro National Park kaum noch Schnee. Leider war das Bootsrennen meines Chefs erst am Sonntag, aber ich hab trotzdem das Boot ueber den See fliegen sehen. Wir waren am Nachmittag noch in einem heissen Fluss baden. Das war echt genial, denn der heisse Fluss ist an seiner Muendung in einen kalten Fluss geflossen und somit konnte man sich die richtige Stelle mit perfekter Temperatur zum baden suchen. Das Interessante daran: da das heisse Wasser leichter als das kalte ist, gab es an der Oberflaeche eine warme Schicht und am Boden eine kalte Wasserschicht. Ganz schoen komisches Gefuehl :)

In einem Honig-Geschaeft haben wir jede Menge Honig-Sorten verkostet und es gab auch Bienen zum angucken. ...summ summ... Ausserdem haben wir eine super leckere Spezialitaet entdeckt: Beenut Butter, ein Mix aus Peanut Butter und Honig. ...hhhmmm lecker...

An dem Aratiatia Rapids gabs einen kleinen See, der nach Oeffnen einer Schleusse innerhalb von 5min 6 Meter tiefer war. Das Vergleichsfoto vorher - nachher gibts in der privaten Vorfuehrung zu sehen :)

Zurueck in Napier: In dem bisher fuer mich schoensten Arbeitsplatz hab ich sehr viele Autos in Napier verschoenern und fahren duerfen. Es war ne richtig super Zeit mit super netten Kollegen und einem super Boss. Ich werds echt vermissen. Aber wenn sich in Deutschland nix ergibt, darf ich jederzeit da wieder anfangen...NZ 2.0? :)

Am Waitangi Day (Neuseelands Nationalfeiertag, da Tag der Staatsgruendung) gabs viel zu sehen und zu machen. Wir haben 2 verschiedene Festivals besucht und so einige Shows gesehen. Unter anderem wurden durch die Schueler einer Boys High School verschiedenste maorische Taenze und Gesaenge aufgefuert. Beim Zuhoeren lief einem teilweise ein ganz schoener Schauer den Ruecken herunter... Anne hat es sich nicht nehmen lassen und ist mal mit einem Maori Kriegskanu gepaddelt.

Die Alienarmee. Meine Alienarmee. Muhahahaha. Ne sind nur Zikaden :D

Am 9.2. wurde in unserem Hostel gross das chinesische Neujahr gefeiert. Alle haben gemeinsam gekocht und am Abend gabs ein riesiges Dinner fuer alle Anwesenden. Zur Feier des Tages wurde Anne ganz traditionell "verschoenert". Neben dem Essen wurde auch sehr viel Bloedsinn getrieben :) 
Knoedelkopf

Zum schoensten Festival in Neuseeland waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das Art Deco Festival lockt Zehntausende nach Napier. Hierzu muss man noch erwaehnen, dass Napier im Jahr 1939 durch ein grosses Erdbeben vollkommen zerstoert wurde. Nach den Aufraeumarbeiten beschlossen die Verantwortlichen der Stadt, diese so schnell es geht wieder aufzubauen und zwar im Stil des Art Deco. Um dieser Zeit zu gedenken findet einmal im Jahr ein 1-woechiges Festival in Napier statt. Ueberall sieht man Autos aus der Epoche und Leute, die so gekleidet sind wie damals. Es war ne richtige Zeitreise. Anne hatte das Glueck und durfte zur Parade in einem alten V8 mitfahren und ich hatte in der Lackiererei das Vergnuegen, das erste Fluchtauto aus Neuseeland auszutesten. Es war das Fluchtauto von dem ersten Bankraub in NZ. Am Abend gabs dann eine Flugshow ueber dem Meer mit Flugzeugen aus dem zweiten Weltkrieg. Einfach unbeschreiblich schoen.

Die Strassen waren voll mit Autos und Leuten.

Fast am Ende unsere Zeit in Napier haben wir es endlich mal geschafft, auf den Te Mata Peak zu fahren und es hat sich mehr als gelohnt. Die Aussicht im Sonnenuntergang war wundervoll!

Blick in Richtung Napier

Es war ne schoene Zeit da, mit sehr vielen netten Bekanntschaften und Erlebnissen. Viel Bmx, Palmen, und chillen. Ich werds sehr vermissen und ich hoffe das man mal wieder in die Stadt kommt.

Kleiner Zusatz zum Schluss: ...und nicht, dass ihr jetzt denkt, mir (Anne) hat die Zeit gar nicht gefallen. Auch fuer mich wars ne tolle Zeit mit super netten Leuten und viel Spass. ...nur die Arbeit in der Weinfabrik war mehr als aetzend ;)

Viele liebe Gruesse und bis bald!

1 Kommentar:

  1. Dieser Name...echt Wahnsinn! Irgendwann kommt sicher irgendjemand mal auf die Idee, sein Kind nach diesem Berg zu benennen ;)
    Hey, Knödelkopf! Sitzt du im Kiegskanu an 3. Stelle?
    Die Aussicht mit Sonnenuntergang ist atemberaubend!

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